Ehefrau, (Gottes-)Mutter und Transzendenzmetapher
Die Funktionen der Frauenfiguren in den Filmen Andrej Tarkovskijs
DOI:
https://doi.org/10.17892/app.2025.00021.408Abstract
Andrej Tarkovskijs sieben Spielfilme werden üblicherweise als eine künstlerische Einheit wahrgenommen. Dieser enge Zusammenhang entsteht durch eine Fülle wiederkehrender visueller, erzählerischer und musikalischer Motive, die ein dichtes Verweisnetzwerk bilden. Ein zentraler Motivkomplex, der sich um die weiblichen Hauptfiguren formiert, wurde bisher nicht in seinem Gesamtzusammenhang beachtet: Tarkovskijs Protagonistinnen, so die leitende These dieser Untersuchung, sind gleichzeitig Ehefrau, verklärte Mutterfigur und Verkörperung des existentiellen Extrems, von dem der jeweilige Film handelt. Dem Paradigma der ‚imaginierten Weiblichkeit‘ folgend haben diese Figuren einen Bezug zum Idealbild der Muttergottes und ihren visuellen Repräsentationen. In diesen fiktionalen Frauengestalten, die auf das reale Lebensumfeld Tarkovskijs verweisen, kristallisieren sich schließlich auch die leitenden Gegenüberstellungen seines Filmwerks. Weil in diesem Motivgefüge gleichsam alle Bedeutungsfäden der Filme zusammenlaufen und sich darin verdichten, eignet es sich als ein mögliches Prisma zur Erschließung von Tarkovskijs Werk.
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